Archiv der Kategorie 'BloCosmos'

Hello World!

Sonntag, den 19. November 2006

Wie erfährt eigentlich die Welt, dass Sie gerade einen neuen Blog-Beitrag veröffentlicht haben? Entweder durch Zufall, weil irgend ein Leser oder Suchmaschinen-Roboter gerade vorbeikommt und den neuen Beitrag entdeckt. Oder aber weil Sie es der Welt mitteilen – durch einen sogenannten Ping.

Wie viele andere Blog-Software auch erlaubt es WordPress, in den Einstellungen eine Liste mit Update Services anzulegen. Update Services sind Websites, welche Pings von Blogs empfangen und verarbeiten. Was man dort einträgt, ist grundsätzlich jedem selbst überlassen. Die einfachste Möglichkeit besteht darin, einen Service wie z.B. Ping-o-matic zu nutzen, der einen Ping an diverse andere Update Services verteilt. Weitere solche Dienste findet man auf der Liste One Click Multiple Blog Services Pinging Tools.

Natürlich kann man auch jeden Update Service direkt anpingen. Entsprechende URLs findet man beispielsweise hier:

Drei Dinge gibt es allerdings zu bedenken: Erstens bringt das Pingen nicht nur interessierte Leser auf das eigene Blog, sondern auch Spammer. Zweitens sind die meisten Update Services im englischsprachigen Raum zuhause, was für deutschsprachige Blogger wenig bringt – Ping-Dienste für deutschsprachige Blogs gibt es dagegen noch praktisch keine. Und drittens dauert das Anpingen einen Moment, was bei einer längeren Liste von Update Services das Publizieren von Blog-Beiträgen spürbar verlangsamt.

Bloggen mit Word-Komfort

Montag, den 14. August 2006

Es ist eine Frage der Perspektive: Die einen würden sagen, Blogs seien die am einfachsten zu bedienenden Content Management Systeme der Welt. Die anderen dagegen finden, Blogs seien die umständlichsten Textverarbeitungsprogramme der Welt.

Wer zu letzteren gehört, bekommt mit Blog-Editoren wie Qumana, Anconia RocketPost, Performancing oder Ecto eine komfortable Alternative zu den oft spartanischen Web-Backends ihrer Blogs. Auch Microsoft sieht offenbar ein Potential in dieser Software-Gattung und stellt mit Windows Live Writer einen Desktop WYSIWYG Editor für verschiedene Blog-Systeme vor – nebst dem eigenen Windows Live Spaces werden auch andere kommerzielle Blog-Dienste sowie Open Source Software unterstützt. Microsoft zeigt sich dabei ungewohnt offen:

“We want Writer to work well with every blogging service out there. If you can’t get Writer to work with your blog, we want to know.”

Gewohnt restriktiv ist Microsoft dagegen, was die unterstützten Betriebssysteme angeht: Windows Live Writer lässt sich ausschliesslich auf einem Windows-Rechner installieren.

Bloggers: Map Your Mind!

Sonntag, den 30. Juli 2006

Ich weiss nicht, ob es irgend etwas mit diesem Post zu tun hat, jedenfalls habe ich vor einigen Tagen ein Mail von Mindjet erhalten mit dem Angebot, mir die Software MindManager zu schenken. Und nicht nur mir, sondern allen Bloggern, die sich bis Ende August per Mail an blog@mindjet.ch akkreditieren. Wobei “akkreditieren” bedeutet, dass man Mindjet die URL seines Blogs, das gewünschte Betriebssystem (Windows oder Mac OS) sowie die bevorzugte Sprache (Deutsch, Französisch oder Englisch) mitteilt.

Da gibt es nur eines: zugreifen! Denn der MindManager ist so ziemlich die beste Mindmap-Software, die es derzeit gibt. Da wir spätestens seit Troja wissen, dass man auch einem geschenkten Gaul durchaus ins Maul schauen darf (und muss), sei hier trotzdem die Frage erlaubt: Warum machen die das?

“Mindjet ist überzeugt, dass diese Blogs die Kommunikation revolutionieren und herkömmliche Grenzen zwischen informeller und formeller Kommunikation nachhaltig aufweichen.”

Mit dieser Überzeugung ist Mindjet nicht allein, und sie schmeichelt natürlich all jenen Bloggern, die sich als eine neue Generation von Medienschaffenden verstehen. Trotzdem: Eine plausible Erklärung ist das nicht. Auch Mercedes glaubt an die Bedeutung des Indivdualverkehrs und verschenkt ihre Karossen trotzdem nicht. Also nochmals: Warum macht Mindjet eine solche Promotion?

Ich würde mal vermuten, dass es sich um einen Versuch handelt, die Blogsphere für Marketing-Zwecke zu nutzen. (Ich sage nutzen, nicht missbrauchen – die Bewertung überlasse ich jedem selbst.) Wenn Blogs tatsächlich die Bedeutung haben, die ihnen manche zuschreiben, dann wird Mindjet innert wenigen Tagen in aller Munde sein, und wenn die Blogger die Software tatsächlich anfordern und auch noch gut finden, dann ist das beste PR für wenig Geld.

Bei mir hat es jedenfalls funktioniert. Und gerne erwarte ich in Zukunft ähnliche Mails von allen namhaften Software-Anbietern.

Ausgebloggt?

Donnerstag, den 6. Juli 2006

Une fille du Limmatquai ist des Bloggens müde geworden. Jammerschade, ja gewissermassen das Ende einer Ära in der Schweizer Bloggerszene. Nach dreieinhalb Jahren aktiven Bloggens allerdings durchaus nachvollziehbar. Nicht ganz nachvollziehbar dagegen die Begründung:

“mich stört halt auch je länger je mehr, wie sich das bloggen und die blogger mehr und mehr verändern, wie viel zu vieles zu wichtig genommen wird. interessanterweise nicht nur von den bloggern selbst, sondern auch von den medien.”

Was mich persönlich tendenziell ermüdet ist genau das Gegenteil: Wie wenig wichtig Gebloggtes teilweise genommen wird. Zumindest wenn man gewisse Kommentare als Massstab dafür nimmt. Wenn ich mich nämlich eine halbe Stunde hinsetze, um einen einigermassen durchdachten und sprachlich halbwegs passablen Text zu schreiben, dann ist es doch ziemlich frustrierend, wenn die beiden einzigen Kommentaren darauf lauten:

“Geht mir auch so.”

und

“Schreibt man Delphin nicht mit F?”

Gut – da hat es une fille du Limmatquai natürlich wesentlich besser als ich (was ich ihr auch herzlich gönne): Die Kommentare kommen in der Regel zahlreich und sind oft gehaltvoll. Ob das allerdings mit dem Rückzug aus der Blogsphere tatsächlich etwas wird – ich erinnere mich dunkel an einen gewissen Arthur Conan Doyle, der einst seinen Protagonisten in den Reichenbachfällen entsorgen wollte, um keine weiteren Romane mehr schreiben zu müssen…

Blog-Buttons agogo

Samstag, den 27. Mai 2006

Was der Fuchsschwanz dem Manta-Fahrer und der Anti-AKW-Kleber dem 2CV-Reiter ist, sind Blog-Buttons dem status-bewussten Blogger. Weil man heute aber so viele Statements zu Hard- und Software, Websites und Technologien, Parteien und Fussballklubs, Religionen und Philosophien abgeben muss, um sich sauber zu positionieren, ist das Button-Designen ein ziemlicher Chrampf.

Zum Glück gibt es www.publicons.de, wo man sich ganze Sets bequem zusammenklicken kann. Ein (natürlich rein fiktives) Beispiel für einen Open-Source-Verfechter mit einem Hang zu Web-Standards, der gepflegten Getränken und gepflegter Lektüre nicht abgeneigt ist:

(Gefunden dank Christa)

Diagnose positiv

Dienstag, den 9. Mai 2006

Endlich weiss ich, woran ich (und wohl auch viele andere Blogger) leide: am Zwang zum epistemischen Schreiben. Einfach gesagt bedeutet das, dass man nicht einfach aufschreibt, was man weiss, sondern dass man sein Wissen erweitert, indem man schreibt. Während man Sätze formuliert, formen sich auch die Gedanken. Wer schreibt, setzt sich mit seinen Gedanken auseinander und versteht dadurch besser. Oder umgekehrt: Wer sich Wissen aneignen will, schreibt. Ganz nach dem Motto: Wenn Du etwas verstehen willst, schreibe ein Buch darüber!

Netter Versuch

Freitag, den 23. Dezember 2005

Ein gutes Jahr ist es her, seit ich mir die Mühe gemacht habe, ein paar Blog-Suchmaschinen zusammenzutragen. Inzwischen hat sich die Welt ziemlich verändert: Auch Google hat nun eine Blog-Suche, und es gibt Listen von Blog-Suchmaschinen, die wesentlich kompletter sind als meine.

Happy Birthday!

Freitag, den 11. November 2005

Geburtstagskerze

Zugegeben: Es ist kein weltbewegender Anlass, und es wurde denn auch eher ein spontaner Event als ein rauschendes Fest. Nichts desto trotz: Das Weitblick-Blog feierte heute seinen ersten Geburtstag! Begonnen hat es übrigens mit diesem Eintrag. (Dies allerdings nur der Vollständigkeit halber – es lohnt sich nicht wirklich, ihn zu lesen.)

Krankengeschichte(n)

Mittwoch, den 2. November 2005

Am 1. November erfuhr Steve Rubel, dass er Krebs hat. Heute, nur einen Tag danach, ist sein neues Blog live: www.skincancerblog.net.

“I founded this blog in 2005 after I was diagnosed with basal cell carcinoma […] This blog is designed to help you find the right resources to stay informed, safe and healthy.”

Ist das nun eine mutige Form der Auseinandersetzung mit der eigenen Krankheit – oder vielmehr die perfekte Verdrängung, weil man über das Thema berichtet, als wäre man Beobachter und nicht Betroffener? Und wozu brauchen wir noch das Arztgeheimnis oder das Datenschutzgesetz, wenn Patienten ihre Diagnosen freiwillig innert 24 Stunden ins Netz stellen?

P.S. Steve hat Glück: Sein Krebs wurde früh diagnostiziert und ist gut behandelbar. Gute Besserung!

FAQ

Samstag, den 22. Oktober 2005

Frage: Ich finde deine Seite scheiße. Was jetzt?

Antwort: Du kannst mir gepflegt den Buckel runterrutschen und nie wiederkommen. Und mach dir bitte nicht noch die Mühe, mir dein Missfallen per Kommentar oder Mail kundzutun. Ich lösche beides ohne einen Funken schlechtes Gewissen. Da bin ich inzwischen relativ schmerzfrei geworden. Leider.

Das FAQ von Anke Gröner sagt viel darüber aus, wie Blogs funktionieren. Auch wenn sie manchmal a bisserl direkt formuliert. So ist das halt bei WerbetexterInnen: Immer exakt auf dem Punkt, mit einer Prise Provokation, damit die Leute nicht einschlafen, und mit einem stählernen Selbstbewusstsein, das Psychotherapeuten um ihren Broterwerb fürchten lässt.